Partnerschaften im Entstehungsprozess
Für die EX-IN Idee waren sowohl der Menschenrechtsansatz der Italiener als auch die Idee von Recovery und Empowerment aus dem angelsächsischen von besonderer Bedeutung. Das Konzept des Wir Wissens ist maßgeblich durch Harrie van Haaster aus Amsterdam ausgearbeitet worden.
In Deutschland war das Universitätsklinikum Eppendorf ein wichtiger Partner, aus Hamburg kam der Impuls des Trialog-Konzeptes, das in Deutschland einen wichtigen Beitrag zum Abbau von Hierarchien und Vorurteilen in der Psychiatrie gesetzt hat. Auch die Kommunikation und Verständigung zwischen Erfahrenen, Profis und Angehörigen wurde im Trialog wesentlich verbessert.
Die EX-IN Bewegung und das EX-IN Curriculum sind entstanden in der Zusammenarbeit internationaler Partner in einem EU-Projekt. Daran teilgenommen haben Institutionen aus verschiedenen Ländern, die sich durch besondere Ansätze der Beteiligung Psychiatrie-Erfahrener auszeichneten.
Die Partner im Projekt waren:
Quelle:
FOKUS / Initiative zur sozialen Rehabilitation e.V., Bremen
2005 bis 2007
Da Vinci EU Projekt
Link zum Curriculum beim Psychiatrieverlag
An der Entwicklung der Ausbildung sind Psychiatrie-Erfahrene, Betroffenenorganisationen, Bildungseinrichtungen und psychiatrische Dienste aus Norwegen, Schweden, England, Holland, Slowenien und Deutschland beteiligt.
Auszug aus dem ersten Flyer, der ab 2010 bundesweit genutzt werden konnte
2007 bis 2008
Pilotkurse in Hamburg und Bremen
2008 bis 2009
Erstes Trainertraining in Hamburg und Bremen
Erste Entwicklungen in Deutschland
FOKUS Bremen und das UKE
(Uniklinikum Eppendorf)
Hamburg führten die ersten beiden Pilotkurse durch.
(Inzwischen hat der EX-IN Hamburg e.V. die Veranstaltung von EX-IN Kursen übernommen)
Maßgeblich waren die TrainerInnen, Gyögyvér Sielaff (Diplom Psychologin) für das UKE Hamburg und Jörg Utschakowski (Diplom Sozialarbeiter bei FOKUS Bremen für die Ausbildung der ersten Genesungsbegleiter*innen bundesweit verantwortlich.
Parallel begann unter Mitwirkung von Jörg Utschakowski bereits ein EX-IN Kurs bei Pinel in Berlin.
Das Thema Trialog im EX-IN Curriculum war vor allem über den Ursprung des Trialoges im Uniklinikum Eppendorf eingebracht worden.
Hier war durch die Initiative der Erfahrungsexpertin Dorothea Buck in Zusammenarbeit mit dem Psychologen Thomas Bock ein trialogisches Psychoseseminar entstanden, das zugleich bereits 1989 Basis der bundesweiten Trialogbewegung war.
Auszug aus dem Buch:
Jörg Utschakowski, Gyöngyvér Sielaff, Thomas Bock und Andréa Winter (Hg.) (2016): Experten aus Erfahrung Peerarbeit in der Psychiatrie. Psychiatrie Verlag.
Ausbildung für Ausbilder – der EX-IN-Trainerkurs
Jörg Utschakowski und Gyöngyvér Sielaff
Nachdem wir die ersten Pilotkurse in Hamburg und Bremen durchgeführt hatten, waren wir überrascht über die große Resonanz auf das EX-IN-Programm. Zunächst versuchten wir noch die weiteren Anfragen für EX-IN-Kurse in anderen Städten mit den Trainern und Trainerinnen aus den Pilotkursen zu beantworten. Aber bald schon war die Nachfrage nach Ausbildungen so groß, dass wir uns überlegen mussten, wie wir EX-IN über die Grenzen Hamburgs und Bremens hinaus verbreiten könnten, ohne selbst an Kapazitätsgrenzen zu stoßen. Dabei war die Frage, wie wir die EX-IN-Philosophie und die EX-IN-Methodik, die wir uns in der zweijährigen europäischen Projektarbeit intensiv erstritten und erarbeitet hatten, weitervermitteln könnten. Bald wurde klar, dass so etwas nur möglich ist, wenn die Trainer genauso wie die Teilnehmer in den Ausbildungen gemeinsam »Wir-Wissen« über das Vorgehen als Trainer erarbeiten, das heißt aus sich selbst heraus die Grundprinzipien erfahrungsbasierten Lernens entwickeln.
Die Idee der Trainerkurse war damit geboren. Um EX-IN-Kurse in Deutschland, der Schweiz und Österreich anbieten zu können, die dennoch die Besonderheiten der jeweiligen Regionen berücksichtigen, entschieden wir uns dazu, nur Ausbilderinnen und Ausbilder für den regionalen Einsatz zu qualifizieren, denn nur jemand mit Kenntnissen der Strukturen vor Ort kann angemessen auf die jeweiligen Erforder- nisse reagieren und den Weg für den Einsatz von Genesungsbegleitern ebnen.
Unser erster Entschluss war, dass wir das Curriculum und alle Materialien gebührenfrei an andere weitergeben wollten, obwohl wir über das EU-Projekt die Vermarktungsrechte für das EX-IN-Curriculum und alle Produkte des EU-Projekts in Deutschland hielten. Allerdings haben wir uns gleichzeitig entschieden, die Weitergabe an die Umsetzung von drei Prinzipien zu knüpfen:
In der Train-the-Trainer-Ausbildung werden die Modulinhalte, die EX- IN-Philosophie und die Methodik der EX-IN-Kurse vermittelt. Zudem wird das Kursmaterial zur Verfügung gestellt und Unterstützung bei der Planung und Organisation in der jeweiligen Region angeboten. Der erste Kurs startete im Oktober 2008, also genau ein Jahr nach Beendigung des EU-Projekts. Die Besetzung war erfreulicherweise auch wieder international, neben 17 Teilnehmern aus allen Himmelsrichtungen Deutschlands nahmen vier Personen aus der Schweiz und eine Person aus Schweden teil.
Während die Kurse zu Beginn gemeinsam vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und der Initiative zur sozialen Rehabilitation mit ihrem Fortbildungsträger F.O.K.U.S. veranstaltet wurden, wird der Trainerkurs mittlerweile von dem Verein EX-IN Deutschland e. V. angeboten.
EX-IN
EXpertInnen aus Erfahrung beteiligen sich
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